Vortragsreihe Steuerungsprozesse und Strukturen

Der Vortrag verbindet zentrale Ansätze der Steuerungsforschung – insbesondere die Kontroverse zwischen Luhmanns systemtheoretischem Steuerungsskeptizismus und Scharpfs akteurszentriertem Institutionalismus – mit empirischen Befunden aus verschiedenen Politikfeldern. Anhand ausgewählter von (eigenen) Studien zur elektronischen Aufenthaltsüberwachung, zum Rollenverständnis kommunaler Mandatsträger*innen sowie zur kooperativen Resilienz kommunaler Verwaltungen in Cyberkrisen wird gezeigt, wie Verwaltungshandeln in komplexen, interdependenten und dynamischen Entscheidungskontexten entsteht. Die empirischen Beispiele dienen dabei als Ausgangspunkt einer theoretischen Reflexion, die das Konzept der politisch-administrativen Responsivität als möglichen integrativen Rahmen einführt. Dieses Konzept versteht staatliches Handeln nicht primär als intentionale Steuerung, sondern als wechselseitige Anpassung in Interaktionssystemen, in denen politische, administrative und gesellschaftliche Akteure gegenseitig Erwartungssicherheit und Deutungsangebote generieren.
Die von Paul Schreiber organisierte öffentliche Gastvortragsreihe „Steuerungsprozesse und -strukturen“ greift aktuelle Themen der politischen und administrativen Steuerung auf und verbindet theoretische Perspektiven mit empirischen Einblicken in Verwaltungs- und Entscheidungsprozesse. Im Fokus stehen Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen von Steuerung im Zusammenspiel politischer, administrativer und gesellschaftlicher Akteure. Die Reihe findet im Rahmen des gleichnamigen Masterseminars an der TU Dortmund statt und richtet sich an alle Interessierten. Eine Anmeldung erfolgt via E-Mail an Paul Schreiber.






